Ein Nashorn steht in Großschönau
Ein symbolisches Nashorn mit der Aufschrift „stamps a fire out“ ziert das neue Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Großschönau. Auf gut deutsch geht es nun also darum, eventuelle Feuer nashornmäßig auszutrampeln, kein schlechtes Bild! Doch der Reihe nach. Schon kurz nach 14.00 Uhr strömten am 30. April die ersten Gäste in den Hof des Depots, um bei prächtigem Sonnenschein und der beliebten Blasmusik aus Varnsdorf den Nachmittag zu erleben. Das angekündigte Programm versprach schließlich gleich mehrere Höhepunkte. Delegationen benachbarter Feuerwehren, von Varnsdorf bis Olbersdorf, traten gemeinsam mit der Gemeindefeuerwehr Großschönau neben dem altgedienten W 50-Tanklöschfahreug an, um es in Anwesenheit des Kreisbrandmeisters und seines Stellvertreters in Ehren außer Dienst zu stellen.
Zuvor hatte Kommandant Fabian Hälschke die Anwesenden herzlich begrüßt. Nun würdigte er die 40jährige „Dienstzeit“ des TLF und meldete es symbolisch bei der Einsatzzentrale auf unbestimmte Zeit ab. Die beiden ehemaligen Gemeindewehrleiter Dieter Neumann und Frank Renner stiegen in das Fahrzeug ein und fuhren, begleitet vom Beifall der spalierstehenden Feuerwehrleute, vom Hof. Das war ein durchaus zwiespältiger Moment, zwischen Bedauern und Freude. Vor allem die älteren Kameraden erinnerten sich dabei an so manche Einsätze, bei denen das TLF gute Dienste geleistet hatte. Danach würdigten Bürgermeister Frank Peuker und Stv. Kreisbrandmeister Peter Seliger das stattfindende Ereignis und berichteten über den Ausschreibungs-und Entscheidungsprozess zur Anschaffung des neuen TLF 4000 (4000 Liter Wasser und 500 Liter Schaum, zwei Wasserwerfer). Nach nur sieben Monaten steht nun der zweiachsige, geländegängige Tanker auf dem Hof. Er wurde von der Firma THT Polička, s.r.o. in Tschechien auf der Basis eines bewährten TATRA-Fahrgestells gefertigt und komplett ausgestattet. Die Anschaffung des rund 258.000 € teuren Fahrzeugs wird zu 75% vom Landkreis gefördert. Dieser spezielle Typ eines Waldbrand-TLF steht damit erstmalig in ganz Deutschland zur Verfügung. Er stößt bei den Feuerwehren im Landkreis und darüber hinaus auf größtes Interesse. Dies kam nicht zuletzt in den Grußworten der benachbarten Feuerwehren zum Ausdruck. Also tauchte das „Nashorn“ aus einem Regenbogen im Wassernebel auf und fuhr, gelenkt vom Stv. Wehrleiter Kai Lange, zu seinem Stellplatz, wo es mit vielen, freundlichen Grußworten versehen, seiner Segnung durch Pfarrer Gerd Krumbiegel entgegensah. Der letzte Akt der Indienststellung wurde von BM Peuker und Kommandant Hälschke durch die Enthüllung des Feuerwehrwappens auf den Türen vollzogen. Es war wahrlich ein Grund zum Feiern und den Dank an alle Beteiligten und Gäste zu richten. Ein besonderer Dank richtet sich an die Firma Hanschur Druck hinsichtlich der Plakatwerbung und die Firma Hahmann & Zimmermann GbR Werbetechnik für die Beschriftung des neuen TLF. Etwas später, gegen 19.00 Uhr, ging es dann, wie immer an einem 30. April, um den Maibaum. Hinter dem Ehrenbanner und dem Spielmannszug marschierten die Jugendfeuerwehr und die aktiven Kameraden ein und nahmen Aufstellung. Nach den üblichen Formalitäten wurde der Maibaum, begleitet von einem Salutschuss der Schützengesellschaft, erfolgreich hochgewuchtet. Also könnte der Frühling nun endlich kommen! GWL Fabian Hälschke und StvGWL Norman Postler nahmen anschließend den Jugendfeuerwehrmann Fritz Ulbrich öffentlich in die Feuerwehr auf und überreichten als Symbol dafür einen Einsatzhelm. Die eigentliche Überraschung des Abends wurde abschließend durch den Verein „De Nubbern e.V.“ präsentiert. Während der zurückliegenden Theatersaison sammelte der Verein Spendengelder zugunsten der Jugendfeuerwehr. Dieser Schatz, im wahren Sinne des Wortes, wurde nun vom Verein an die Gemeindewehrleitung übergeben, um auf diese Weise die Arbeit der Jugendfeuerwehr zu unterstützen. Es waren mehr als 2.000 €! Die Feuerwehr bedankt sich sehr herzlich beim Verein und den Spendern für diese großzügige Aktion. Die erste örtliche Veranstaltung in der Freiluftsaison wurde anschließend noch mit dem traditionellen Lampion-Umzug und dem Maifeuer abgerundet. Für Verpflegung aller Art war gesorgt, natürlich auch für Musik. So ging, auch dank der großen Zahl an Besuchern, ein gelungenes Fest zu Ende.
© Text und Bilder CM /
Mehr Infos und Bilder: www.feuerwehr-grossschoenau.de oder www.ortsfeuerwehr-waltersdorf.de
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