Hochwasserlage im Landkreis entspannt sich weiter
Die Hochwasserlage in Teilen des Landkreises Görlitz hat sich in den vergangenen Stunden weiter entspannt. Der Katastrophenalarm in Waldhufen und der Katastrophenvoralarm in Kemnitz bleiben jedoch weiterhin bestehen.
Für Kemnitz (OT von Bernstadt) besteht Katastrophenvoralarm aufgrund der schwierigen Lage am Damm des Rückhaltebeckens. Der Damm konnte in der Nacht zwar von THW und Feuerwehren gesichert werden, drohte aber zu brechen, wenn noch einmal große Wassermengen, wie am Vortag, auftreffen würden. In den heutigen Vormittagsstunden erfolgte durch Wasserbaufachleute eine Prüfung des Bauwerks. Derzeit wird durch eine Baufirma und die Feuerwehr eine „Deichscharte“ errichtet, d.h. in Fließrichtung wird der Damm linksseitig ein Meter tief und sechs bis sieben Meter breit geöffnet, um ihn damit zu entlasten. Außerdem wird der Dammfuß gesichert und Sickerstellen abgedichtet.
Am Stausee Quitzdorf war der freie Hochwasserrückhalteraum seit gestern Abend, 19.30 Uhr, vollkommen ausgelastet, so dass das Wasser über die Hochwasserentlastungsanlage abgeführt wird. Momentan erfolgt ein Abfluss von ca.15 m³/s, so dass die Alarmstufe 3 am Unterlauf des Schwarzen Schöpses erreicht und überschritten wurde. Am Zusammenlauf des Weißen und Schwarzen Schöpses bei Boxberg wird der Scheitel für Mitternacht mit einer Wasserhöhe von ca. 3,50 Meter erwartet, der sich aber sechs bis sieben Stunden in dieser Höhe bewegen wird.
Beim klassifizierten Straßennetz gibt es folgende Einschränkungen:
Der Knotenpunkt S 122/124 Döbschütz, die K 8409 in der Ortslage Sohland/a.R., die S 143 in Bischdorf und die K 8678 Lawalde-Streitfeld sind weiterhin voll gesperrt. Die Sperrungen der K 8402 S 122 bis Arnsdorf und der S 143 Ortslage Rosenhain sind aufgehoben. An der B6 ist der Abzweig Zoblitz halbseitig gesperrt. Viele Gemeindestraßen sind aber weiterhin nur eingeschränkt nutzbar. Die nächste Lagebesprechung des Krisenstabes erfolgt am heutigen Sonntag um 19:00 Uhr.
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